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  • Bild vom Pastorat Oeversee

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30.06.2010

Alter Grenzstein erinnert an die Verkoppelung Anno 1772

Bild - Alter Grenzstein erinnert an die Verkoppelung Anno 1772
© Hans Petersen

1772 wurde die Nutzung der „Allmende“ in Munkwolstrup beendet

Arnold Rossen wusste es noch genau: „Vor etwa 20 Jahren hat es hier an der Gemeindestraße von Munkwolstrup nach Kleinwolstrup einen beschrifteten Grenz- oder Erinnerungsstein mit dänischer Inschrift gegeben“. Im Laufe seines Arbeitslebens beim Wasserverband Nord hatte er es schlicht und einfach vergessen. Jetzt, im Ruhestand, viel unterwegs mit dem Fahrrad und auf Inline Skater, ist es ihm wieder eingefallen und er hat gesucht. Der Standort war im Laufe der Jahre total mit Schredderabfällen und Erde aufgefüllt worden. „Mit einer Eisenstange habe ich solange gesucht, bis ich fündig wurde“, sagt Rossen. Die Erde und der Abfall wurden weggeräumt, die Inschrift mit Farbe aufgefrischt und der Stein mit einer kleinen Natursteinsetzung gesichert. „Lille – Wolstrup 1772 – 1967“ und darunter die Darstellung eines Pfluges zeigt die Inschrift auf der einen Seite und „Munk – Wolstrup“ auf der anderen Seite, anscheinend ein Grenzstein zwischen den Gemeinden Kleinwolstrup und Munkwolstrup.
Was bedeuten jetzt die auf dem Stein gemeißelten Jahreszahlen? Arnold Rossen ist nach Gesprächen mit dem ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Sankelmark, Uwe Ketelsen und nach Recherchen im Internet zu folgendem Ergebnis gekommen: Die Jahreszahl 1772 markiert das Jahr der „Verkoppelung“ in der Gemeinde Munkwolstrup. In diesem Jahr wurde die so genannte „Allmende“, das heißt die gemeinschaftliche Nutzung aller Flächen,  aufgehoben und die Ackerflächen und das Brachland wurden den jeweiligen Bauern als Eigentum übertragen. Die Jahreszahl 1967 markiert das Jahr, in dem die Flurbereinigung nach dem „Programm Nord“ in der Gemeinde Munkwolstrup durchgeführt wurde. Bei diesem Programm des Landes Schleswig-Holstein wurden die bäuerlichen Betriebe durch Landtausch, Zusammenlegung und einem Siedlungsprogramm arrondiert.
„Ich bin froh, dass ich den historischen Grenzstein aus der „dänischen Zeit“ wieder gefunden habe und er der Nachwelt erhalten bleibt“, freut sich Arnold Rossen, ansonsten wäre er für immer verloren.

Foto: Arnold Rossen vor dem wieder gefundenen Grenzstein.

Wir danken Herrn Hans A. Petersen, Oeversee, freier Mitarbeiter des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages für die Zurverfügungstellung dieses Berichtes.


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