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Bild der Fröruper Friedenseiche

Im Oktober und November brausen wieder die Herbststürme über das Land und der Wind reißt das welke Laub von den Bäumen.

Die Fröruper Friedenseiche hat schon viel Stürme und Schneekatastrophen überstanden. Sie hat das Kaiserreich und zwei Weltkriege miterlebt, hat die Weimarer Republik und das sogenannte 1000-jährige Reich überlebt. In unserer heutigen freiheitlichen Bundesrepublik fühlt sich der Baum scheinbar besonders wohl, denn er denkt noch lange nicht daran abzutreten, sofern die Menschen ihm das Lebensrecht nicht nehmen. Seine Zukunft war schon einmal durch den geplanten Ausbau der Dorfstraße in Gefahr. Der Standort machte den Planern Schwierigkeiten. Die Eiche sollte am liebsten verschwinden. Jedoch Bürgermeister und Gemeinderat haben sich dafür eingesetzt, dass das alte Fröruper Wahrzeichen mit seiner großen Vergangenheit erhalten bleibt. Man hat eine Verkehrsinsel gebaut und den Straßenverkehr auf dem Stapelholmer Weg und Bäckerberg um sie herum geführt.

Laut Überlieferung hatten die alten Fröruper nach dem gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg von 1870-71 beschlossen, in mitten des Dorfes eine Eiche zu pflanzen, aus Dankbarkeit, dass die meisten ihrer tapferen Krieger unversehrt aus dem Völkerringen heimkehrten und aus Freude, dass nun wieder Frieden eingekehrt war. Ihren jungen Sprössling nannten sie fortan „ Friedenseiche“. Die Handlung soll ganz feierlich vonstattengegangen sein. Mit einem geschmückten Wagen wurde eine kräftige Jungeiche aus dem nahen Wald geholt. Es formierte sich unter Beteiligung der gesamten Bevölkerung ein festlicher Umzug mit Musik durch das Dorf zum heutigen Standort. Das Dorfoberhaupt, der Gemeindevorsteher, wie man ihn damals nannte, hielt eine würdige Ansprache. Beim feierlichen Pflanzakt wurde dem Wurzelwerk eine versiegelte Flasche mit Urkunden und Zeitungsausschnitten beigefügt und dem Baum Wachsen und Gedeihen gewünscht.

Ein Zeitzeuge, damals 14 Jahre alt, berichtet in der Oeverseer Chronik von diesem Ereignis:

Die Eiche wurde aus Frörupholz geholt. Der Wagen war mit vier Schimmeln bespannt, dann ging es mit Musik durch das ganze Dorf. Als sie eingegraben wurde, ließ die Gemeindeverwaltung eine Flasche Wein und eine Flasche mit wichtigen Schriftstücken eingraben. Die Schulkinder haben dabei gesungen.

Der alte Baum würde, wenn er reden könnte viele Geschichten erzählen. Sie können aber auch die Geschichten in der Oeverseer Chronik lesen.

Foto: Die Fröruper Friedenseiche