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Foto vom Grab Dr. Alexander Behm
Das Grab von Dr. Alexander Behm und seiner Frau Johanna

Auf unserem Rundgang auf dem Oeverseer Kirchhof stossen wir am Ende des Kirchhofs auf einen Findling. Er erinnert an den Erfinder des Echolots, Dr. Behm, der Lange Zeit in Tarp in der sogenannten Fischerhütte lebte, und hier auf unserem Kirchhof die letzte Ruhe fand.

Alexander Behm wurde am 11.11.1880 in Sternberg geboren. In Parchin und Hadersleben ging er zur Schule. Besonders in den naturkundlichen Fächern fiel er seinen Lehrern und Förderern auf, die ihn trotz schlechter Noten in den anderen Fächern, ein Studium an der Technichen Hochschule Karlsruhe ermöglichten.

Als am 14. April 1912 die Titanic versank, erschütterte dieses Unglück die ganze Welt.

Der junge Physiker und Ingenieur Behm nahm sich des Problems an. Behm wollte ein Gerät erfinden, das mittels Schallwellen Objekte im Wasser orten kann und so rechtzeitig vor Eisbergen warnt. Er zog von Wien nach Kiel und begann zielstrebig mit Unterwasserschall zu experimentieren. Für die Ortung von Eisbergen erwies sich das Verfahren als ungeeignet. Um die Tiefe des Wassers unter dem Schiff zu messen waren die Echowellen dagegen geeignet.

Sein erstes Echolot - Patent erhielt er am 22. Juli 1913. Behms Durchbruch gelang erst 1920, als er den Kurzzeitmesser erfand. Damit war er in der Lage kleinste Zeiteinheiten von einer Zehntausendstelsekunde zu messen. Sein Echolot wurde dadurch bordtauglich und war in der Lage, die für die Sicherheit der Schifffahrt besonders wichtigen geringen Meerestiefen zu messen. Er gründete die Behm-Echlot-Fabrik GmbH in Kiel.

Seine Lebensleistungen sind beeindruckend. Immer wieder fand Behm originelle und oft einfache techniche Lösungen. Hierzu gehören Höhenmessgeräte für Zeppeline, Tiefenmessgeräte für Binnenseen und Flüsse, Geräte für Messungen in Bergwerksstollen und zur Ortung von Fischschwärmen.

Zu Behms Leidenschaften gehörten das Jagen und das Fischen. 1927 bauten die Eheleute Behm in Tarp ihre Jagd- und Fischerhütte. Dort wohnten sie von 1945 an ständig. Das reetgedeckte achteckige Haus lag direkt an der Treene, für deren gesamten Flusslauf Behm die Fischereirechte erwarb. Die Fischerei wurde zu seiner Passion. Er entwickelte künstliche Köder und ließ sie sich patentieren. Die legendären „Behm-Fliegen“ und „Behm-Blinker“ werden noch heute nachgebastelt.

Am 22.1.1952 verstarb Alexander Behm und vier Jahre später folgte ihm seine Frau Johanna. Beide wurden auf unserem Kirchhof in Oeversee beerdigt.

Für sein Werk wurde Behm bereits zu Lebzeiten geehrt. Mit dem Zeppelin-Luftlot gewann er 1924 den internationalen Wettbewerb der Königlichen Niederländischen Gesellschaft für Luftschifffahrt.

1927 erhielt er die traditionsreiche „große goldene Plakette“ der französischen Vereinigung für die Sicherheit der Luftfahrt.

1928 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

1930 ernannte ihn seine Geburtsstadt Sternberg zum Ehrenbürger.

Die Behmbank in der Antarktis trägt seinen Namen.

2008 erhielt die Grund und Gemeinschaftsschule in Tarp seinen Namen. In Tarp gibt es den Dr. Behm-Ring und in Bremen gibt es die Alexander-Behm-Straße.