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Foto einer Postkarte von 1912 Spinnstube in Barderup um 1920

Heute gibt es Mode für jeden Anlass und für jeden Typ. T-Shirts, Kleider, Pullover, Hosen usw. Entworfen wird sie in Paris, Rom, Wien, Berlin oder Tokio. Hergestellt werden die Bekleidungsstücke in China, Pakistan oder Vietnam.

Unsere Vorfahren trugen früher Mode aus Oeversee, Barderup, Frörup, Munkwolstrup oder Tarp und sie wurde zum Teil selbst hergestellt.

In den Chroniken der Gemeinden Munkwolstrup und Barderup beschreibt Jens Thaysen 1954 über die Herstellung der Bekleidung auf den Bauernhöfen vor 1886:

„ Die Kleidung der Bauern sowie der Arbeiter und der Dienstboten war sehr einfach und zum größten Teil selbst verfertigt, d.h. das Nähen der Männer- und Frauenkleider besorgten Schneider bzw. Schneiderinnen in den Wohnstuben des Arbeitgebers. Die Wolle, die die gehaltenen Schafe lieferten, wurden für Kleidung und Strümpfe benutzt. Flachs und Leinen wurden selbst angebaut und verarbeitet, d.h. gesponnen und gewebt. Der Flachs (Lein) wurde im Backofen getrocknet und dann auf einem dazu gehörigen Gestell gebrochen, später mit einer Schwingmaschine von dem restlichen Schäf befreit und zuletzt, ehe er auf den Spinnrocken kam, gehechelt. ( Die Hechel ist ein kammartiges Gerät, durch das Naturfasern wie Flachs zum Reinigen gezogen werden. Der Spinnrocken ist ein meist stabförmiges Gerät, an dem beim Spinnen die noch unversponnenen Fasern befestigt werden).

Wolle spinnen, heißt Wolle zu Garn verarbeiten. Die gewaschene Wolle wurde zunächst mit einem Gerät das man Wollkratzer nannte, bearbeitet. Zwischen zwei Wollkratzern, ähnlich einer großen Stahlbürste, wurde die Wolle locker gerieben. Das Spinnrad war wohl das wichtigste Gerät bei der ganzen Wollverarbeitung. Der saubere gleichmäßige Faden war wichtig für die weitere Qualität. Es folgt dann als weitere Verarbeitung zu Tuchstoffen oder Bekleidungsstücken. Die Arbeitszeit für die Mädchen war lang. Auch im Winter wurde morgens um 5 Uhr aufgestanden und ohne Mittagspause durchgearbeitet. Die gewöhnliche Arbeit war spinnen und weben, und an Sonnabendabend und Sonntag hatten sie frei.“

Die so mühsam hergestellte Bekleidung wurde gehegt und gepflegt, beschädigte Kleidung wurde geflickt und wieder zusammengenäht.

Heute wandern die Klamotten nach kurzer Zeit in den Altkleidercontainer und der Paketbote bringt, die im Internet bestellte, neueste Mode aus der ganzen Welt ins Haus.

Das Foto zeigt eine Postkarte von 1912. Die „Dorfschönen“ sind von links nach rechts: Anna Andresen, Thyra Studt, Elise Henningsen, Anne-Sophie Neuwerk, Lene Sievers, Anna Harbs und Christine Petersen.