Wassermühle in Frörup
Die Fröruper Wassermühle hat eine lange Geschichte und wird in der Chronik der Gemeinde Oeversee ausführlich beschrieben, daher hier nur eine Kurzform.
Eine an der Mühle entdeckte Messingplatte mit der Jahreszahl 13?? lässt auf eine Errichtung in dieser Zeit schließen. Als Bauherr ist das im Jahre 1210 gegründete Rudekloster in Glücksburg anzusehen. Die Klöster bemühten sich zur damaligen Zeit in sehr starken Maße um den Bau von Mühlen.
Nach zunehmenden Einfluss der Reformation verloren auch die Klöster in Schleswig-Holstein ihre Vormachtstellung. 1543 ging die Mühle in den Besitz des damaligen Königs Christian III von Dänemark über.
Bis zum Jahre 1854 bestand ein Mühlen-Zwang. Für die Fröruper bedeutete dies, dass sämtliche königliche Untertanen der 6 Kirchspiele: Oeversee, Großsolt, Kleinsolt, Sieverstedt, Eggebek und Jörl verpflichtet waren, ihr Korn nur in der Zwangsmühle Frörup mahlen zu lassen.
Während der Zeit des Mühlen-Zwanges war die Mühle eine Erbpachtmühle.
Am 2. Dezember 1812 brannte die Mühle völlig nieder. 1814 wurde sie wieder aufgebaut. 1854 wurde der Mühlen-Zwang aufgehoben. Der Pächter musste sich nun selber um Kundschaft bemühen. Er schien seit dieser Zeit nicht mehr viel Freude an der Mühle gehabt zu haben. Im Jahre 1864 verkaufte er sie.
Der nächste Besitzer versuchte, mit einem Bäcker zusammen, neue Wege in der Bewirtschaftung der Mühle zu gehen. Neben der Mühle wurde 1870 eine große Bäckerei eingerichtet.
In zwei riesigen Backöfen wurde Brot gebacken und am frühen Morgen in Brotwagen nach Flensburg und in die umliegenden Ortschaften gebracht. Mit der Bahn wurde das Brot sogar bis nach Husum und Tönning geliefert. Nach einem Besitzerwechsel im Jahre 1882 wurde die Bäckerei nicht mehr weitergeführt.
Ein zweites Mal brannte die Mühle im Jahre 1887 völlig nieder und wurde so wieder aufgebaut, wie sie noch Heute zu sehen ist.
Zu vermerken ist außerdem, dass die Mühle auch einen Generator betrieb, um die Gebäude mit elektrischem Strom zu versorgen. Die Mühle war daher das einzige Haus im Dorf, schon vor der Versorgung durch die Schleswag im Jahre 1921, „elektrifiziert“.
Im Laufe der Jahre geschahen an der Mühle noch allerlei Veränderungen.
Die technische Entwicklung führte dazu, dass im Jahre 1958 das alte Wasserrad durch eine Wasserturbine ersetzt wurde. Im Jahre 1975 stellte der letzte Müller in Frörup, Andreas Hansen, den Mühlenbetrieb ein.