Die Hengststation von Bilschau
Auf der Postkarte von 1907 sehen wir den Krug in Bilschau und zwei Deckhengste von der Hengststation, die gegenüber des Kruges ihr zu Hause hatte.
Gegründet hatte die Hengststation der Kröger Bahr von Bilschau-Krug um 1900. Die Hengste dienten der Zucht von Arbeitspferden.
Die Pferde wurden auf den Höfen selbst gezogen. Die Deckhengste auf den staatlichen oder zugelassenen privaten Deckstationen waren gekört, d.h. als Zuchttiere anerkannt .
Zu den Aufgaben der Arbeitspferde zählte der Einsatz in der Landwirtschaft, zum Ziehen von Geräten zur Bodenbearbeitung und zum Transport. Pferde waren unentbehrlich im Nah- und Fernverkehr, in der Industrie und den städtischen Fuhrparks.
Die Pferde zogen auch mit in den Krieg. Im Ersten Weltkrieg starben sie massenhaft. Sie waren Verbrauchsmaterial wie Patronen oder Gewehre. Es gibt keine genauen Zahlen, aber man schätzt insgesamt 8 Millionen, davon allein 1,5 Millionen auf deutscher Seite.
Im Zweiten Weltkrieg arbeiteten rund 2,8 Millionen Pferde und Maultiere als Reit,- Zug- und Tragtiere allein im Dienste der deutschen Wehrmacht und leisteten Unglaubliches.
Nach dem Krieg nahm die Technisierung in der Landwirtschaft ihren Lauf. Die Arbeitspferde wurden von Beginn der 50er bis zum Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts weitestgehend durch Maschinen ersetzt.
Der letzte Hengst aus Bilschau wurde im Jahr 1952 von Heinz Lassen zum Schlachthof nach Flensburg gebracht.