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Nachtwächter Kupferstich von 1799

Mit dem Wachsen der Städte im Mittelalter kam auch der Beruf des Nachtwächters auf. Er ging nachts durch die Straßen der Stadt und sorgte für Ruhe und Ordnung. Zu seinen Aufgaben gehörte es die schlafenden Bürger vor Feuer, Feinden und Dieben zu warnen. Er überprüfte die Haustüren und Stadttore auf ordnungsgemäßen Verschluss. Er hatte das Recht, Personen, die nachts unterwegs waren, anzuhalten, zu befragen und notfalls festzunehmen. Seine Ausrüstung bestand aus einer Stangenwaffe (Lanze, Hellebarde), einer Laterne und einem Horn.

Im Protokollbuch der Dorfschaft Frörup von 1873 fanden die Schreiber der Chronik einen Beschluss über die Anstellung eines Nachtwächters und dessen Entlohnung.

Einen ähnlichen Beschluss gab es im November 1879 auch im Dorf Oeversee.

Über die Gründe geben die Protokollbücher keinen Aufschluss, auffallend ist, dass beide Beschlüsse im November erfolgten. Aus dem Fröruper Protokoll geht außerdem hervor, dass diese Tätigkeit mit Beginn des Frühjahres wieder aufhörte. Man kann sich gut vorstellen, dass die Brandgefahr in den Wintermonaten wegen der gefüllten Scheunen und der intensiven Verwendung von offenem Licht und Feuer erheblich größer war als in der wärmeren und helleren Jahreszeit.

Im Protokollbuch der Dorfschaft Frörup ist die Arbeitszeit des Nachtwächters vom 17. November 1873 bis zum 16. März 1874 festgelegt. Seine Entlohnung betrug pro Nacht 7 Schilling Courant.

Die heutigen Nachtwächter sind in privaten Sicherheitsdiensten angestellt und für den nächtlichen Objektschutz tätig. In einigen Städten sind Stadtführer als Nachtwächter unterwegs und erzählen über die Stadtgeschichte.

Das Foto zeigt einen Kupferstich aus einem Lesebuch von 1799. So ähnlich hätte auch unser Nachtwächter in Frörup und Oeversee aussehen können. Der hier abgebildete hat einen Spieß in der Hand und ein Horn umhängend, und ist bei kalter Witterung warm bekleidet.