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Windkraft auf dem Dach der Tischlerei Petersen

Die Windenergie ist eine der ältesten von Menschen genutzte Energieform. Die ältesten Windmühlen sind aus Persien, Tibet und China bekannt. In Europa kennt man Windmühlen seit den 12. Jahrhundert.

Die Windmühlen wurden im Laufe der Zeit verbessert und außer zum Mahlen auch zum Dreschen, Wasserpumpen und zum Sägen sowie Hämmern oder Klopfen eingesetzt. Weitere Fortschritte und Anwendungsmöglichkeiten brachte das 19. Jahrhundert mit der beginnenden Elektrifizierung. Mit der kommerziellen Nutzung der elektrischen Energie 1882 begann die Elektrizität allmählich auch für die Bevölkerung ein wichtiges technisches Hilfsmittel zu werden.

Als Martin August Petersen 1902 die Tischlerei von seinem Vater übernahm, erweiterte er 1903 die Tischlerei durch einen Neubau der Werkstatt im Süderweg in Frörup. 1905 wurde das Wohnhaus gebaut. Er schaffte moderne Maschinen an, die von einem Windrad angetrieben wurden. Bis 1911 sorgte das Windrad für Energie, dann wurden die Maschinen durch einen Benzolmotor ersetzt. Nach dem Anschluss an das Elektrizitätswerk im Jahre 1922 wurden die Maschinen mit E-Motoren ausgestattet.

Bis zum ersten Weltkrieg arbeitete die Werkstatt als Bau- und Möbeltischlerei. Als Martin August und seine Gesellen im August 1914 zum Wehrdienst eingezogen wurden, musste der Betrieb zwangsläufig geschlossen werden. Die Werkstatt wurde ausgeräumt und als Schlafstelle für russische und italienische Kriegsgefangene, die in der Landwirtschaft des Dorfes arbeiteten, zur Verfügung gestellt. Anfang 1919 konnte Martin August Petersen die Arbeit wieder aufnehmen.

Wie allgemein üblich, war der Tischler oft auch der Bestatter eines Dorfes. So ist seit Generationen auch ein Bestattungsinstitut angeschlossen.

Die Tischlerei Petersen gibt es heute nicht mehr, sie war seit fünf Generationen in Familienbesitz. Das Bestattungsinstitut Petersen besteht aber immer noch in Oeversee.


Foto: Als noch das Windrad auf dem Dach für Strom sorgte