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Torfpressen
Torfpressen v.l. Peter Petersen, Frau Jäger, W. Frey

Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Die Alliierten standen vor der Frage: „ Wohin mit den tödlichen Überbleibseln aus dem Krieg“ ? Millionen Tonnen Bomben, Granaten, Minen und Torpedos mussten vernichtet werden. Das einfachste war das Versenken im Meer oder das Sprengen. Noch heute verrotten Millionen Tonnen Munition auf dem Grund von Nord- und Ostsee.

Im Winter 1945/46 begannen britische Truppen in der ehemaligen Kiesgrube in den Fröruper Bergen mit der Beseitigung der Munition der Wehrmacht.

Große Mengen Munition verschiedenster Art wurde einfach gesprengt.

Von Frörup aus konnte man diese Sprengungen beobachten. Die warnenden Hornsignale waren bis ins Dorf zu hören und die Sprengwolken waren zu sehen. Durch die gewaltigen Druckwellen gingen im Dorf etliche Fenster zu Bruch. Bei Bauer Jagim litt besonders das Dach des Schweinestalles. Die Sprengungen waren zum Teil recht unvollkommen. Die Geschosse wurden aus der Sprenggrube herausgeschleudert und sind bis in das zur Torfgewinnung genutzte Moorgelände geflogen. Die Masse der Geschosse drangen in das Erdreich im Umkreis der Sprengkuhle ein. An Tagen, an denen nicht gesprengt wurde spielten Kinder mit der teilweise noch scharfen Munition, oder sie wurde beim Schrottsammeln gefunden.

So kam es zu schweren und tödlichen Unfällen durch Munition. Ein 12 jähriger Junge aus Flensburg verunglückt tödlich als er mit seinem Vater Schrott sammelte, außerdem sind ein Junge und zwei Mädchen im Alter von 10 bis 12 Jahren durch explodierende Munition so schwer verletzt worden, dass beiden Mädchen ein Bein und dem Jungen die rechte Hand abgenommen werden mussten. Noch bis 1954 wurde Torf abgebaut und es geschah immer wieder, dass sich Granaten in Torfsoden wieder fanden, und dann bei der Explosion Öfen und Herde zerstörten. Ein Zeitzeuge erinnert sich an fünf solcher Fälle.

Zu Beginn der fünfziger Jahre kam es im Frühjahr und Sommer an heißen Tagen öfter zu Flächenbränden durch Selbstentzündung, wobei auch Phosphor von den Munitionsresten als Ursache vermutet wurde. Die Einsätze der Feuerwehr waren recht gefährlich, da häufig Munition explodierte. Am 1.8.1952 begann die Räumung des Sprengplatzes mit einem Greifbagger, wobei 2000 Quadratmeter Boden umgesetzt und durchgearbeitet wurden. Die drei großen Sprengtrichter wurden eingeebnet und das Gelände aufgeforstet. Noch heute ist bei den älteren Frörupern diese Grube in den Fröruper Bergen als „Die Sprenggrube“ bekannt.