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Foto vom Grabstein Friedrich Wilhelm Lübke
Grabstein Friedrich Wilhelm Lübke, Kirchhof Oeversee

Von Alters her haben Menschen ihren Toten eine besondere Ehre erwiesen. Zeugen aus den vergangenen Zeiten sind die Großstein- und die Urnengräber. In christlicher Zeit wurden dann sogenannte Kirchhöfe angelegt, auf denen die Beisetzungen der Toten stattfanden.

Den Namen Friedhof kennt man erst aus neuerer Zeit, da nun auch Begräbnisse auf kommunalem Gebiet stattfanden. Der Kirchhof in Oeversee ist vermutlich so alt wie die Kirche selbst. Auf unserem Kirchhof finden wir etliche Gedenk- und Grabsteine auf die wir hier besonders aufmerksam machen möchten.

Wir beginnen mit dem Grab des ehemaligen Ministerpräsidenten von Schleswig Holstein, Friedrich Wilhelm Lübke.

Er wurde am 25. August 1887 in Enkhausen im Sauerland geboren. Lübke war der ältere Bruder des späteren Bundespräsidenten Heinrich Lübke.

1901 verließ er die Schule und heuerte als Schiffsjunge auf einem Segelschiff an. 1911 legte er sein Steuermannspatent ab und 1913 erwarb er das Kapitänspatent für große Fahrt.

Im 1. Weltkrieg diente Lübke bei der Kaiserlichen Marine. Er heiratete 1920 Sophie Rodenburg und beendete seine Karriere als Seemann. Aus der glücklichen Ehe gingen vier Kinder hervor.

1922 kaufte der junge Familienvater einen Hof in Augaard und wurde Landwirt. Da die Landwirtschaft aber nur schlecht die größer werdende Familie ernähren konnte, übernahm er noch die Stelle des Geschäftsführers des Schleswig Holsteinischen Bauernvereins. Zusätzlich schrieb er mehrere Jugendbücher mit Seefahrergeschichten.

Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde Lübke erneut zur Kriegsmarine einberufen. Im Juli 1945 kehrte er nach Augaard zurück.

Im Herbst 1945 gehörte Lübke mit Peter Jensen zu den Gründern der CDU im Kreis Flensburg. 1946 wurde er Landrat. Von 1946 bis 1950 war er Mitglied des Landtags. Lübke war außerdem Vorsitzender des Grenzvereins und unter seiner Leitung baute der Verein ab 1951 die Grenzakademie Sankelmark. 1951 wurde Lübke zum Ministerpräsident gewählt. Aufgrund einer schweren Krankheit trat er 1954 von seinem Amt zurück.

Am 16. Oktober 1954 starb Friedrich Wilhelm Lübke auf seinem Hof in Augaard. Entsprechend seinem Wunsch wurde er in der Grenzakademie in Sankelmark aufgebahrt und danach auf dem Kirchhof in Oeversee bestattet.

Er ist Namensgeber des Friedrich - Wilhelm – Lübke - Koog und für die Friedrich – Wilhelm – Lübke - Kaserne in Tarp, dem ehemaligen Standort des Marinefliegergeschwaders 2.